logo

„Wir haben alles, was wir brauchen - wenn wir nur daran glauben“ - diese Worte standen im Zentrum der gemeinsamen Adventsfeier, zu welcher Pfarrer Dariusz Kowalski und Jakob Link rund 40 Erstkommunionkinder und deren Eltern am vergangenen Samstag begrüßt haben. Besonders junge Familien würden den Advent eher als eine vom Vorweihnachtsstress geprägte und weniger besinnliche Zeit bezeichnen - genau dort setzte das Angebot der Pfarreiengemeinschaft „Am Engelberg“ an und bot Gelegenheit zu gemeinsamen, ganz plastischen Glaubenserfahrungen ebenso wie zu Austausch und Beisammensein.

Dabei erfuhren Kinder und Eltern am Lagerfeuer im Pfarrgarten von einer alternativen Deutung der vier Kerzen am Adventskranz, welche als Symbole für Friede, Vertrauen, Liebe und Glauben interpretiert werden, wobei die ersten drei Kerzen gerade in der heutigen Zeit immer wieder zu erlöschen drohen und es einzig die „Glaubenskerze“ ist, die Hoffnung und vor allem den zündenden Funken schenkt, damit Friede, Vertrauen und Liebe neu aufflammen können. Die besondere Atmosphäre im Feuerschein gepaart mit weihnachtlichem Gebäck und Kinderpunsch verlieh dem ersten Teil der Adventsfeier eine einzigartige, gleichsam meditative wie inspirierende Stimmung und erlaubte es, für den „praktischen Teil“ Kraft zu tanken, denn theoretische Annäherungen an Glaubensinhalte sind gewiss sinnvoll, die Erfahrung in der Praxis aber ist gerade für Kinder unverzichtbar. So gestalteten die jungen Christen gemeinsam mit ihren Eltern ihre eigene „Glaubenskerze“, die sie immer wieder daran erinnern soll, wie wichtig es ist, „Feuer und Flamme“ für Jesus Christus und seine Botschaft zu sein.

Den Höhepunkt und Abschluss der Adventsfeier bildete ein Familiengottesdienst, der von Pfarrer Kowalski in der Großheubacher Pfarrkirche zelebriert und mit einem feierlichen Einzug der Kinder mit ihren selbstgestalteten Kerzen in die abgedunkelte Kirche eröffnet wurde. Zu Beginn sorgte ein Ausschnitt aus dem Weihnachts-Klassiker „Der Polarexpress“ für strahlende Kinderaugen und auch die Erwachsenen schwelgten in Erinnerungen an vergangene Zeiten, doch es ahnte wohl niemand, wie elementar die christliche Botschaft in diesem Film verankert ist. Dabei zeigt die Schlussszene ganz deutlich, dass das Geheimnis von Weihnachten nur verstehen kann, wer wirklich daran glaubt. Und dass es keine Rolle spielt, wie genau man das tut und ob man sich dabei an alteingesessene Konventionen hält, denn es zählt einzig die Entscheidung, zu glauben.

Adventsfeier und Familiengottesdienst bildeten somit ein Zeugnis dafür, wie Kirche im 21. Jahrhundert aussehen muss: Sie muss den Menschen auf Augenhöhe durch zeitgemäße, generationenübergreifende Angebote begegnen, sie in ihrer Lebensrealität abholen und auf einer neuen, emotionalen Ebene mit Glaubensinhalten in Berührung bringen. Dann kann es gelingen, dass auch junge Menschen „Feuer und Flamme“ werden, dass sie erkennen: „Wir haben alles, was wir brauchen - wenn wir nur daran glauben“. (Jakob Link)

­