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Liebe Schwestern und Brüder,

eigentlich war für heute Abend der Bußgottesdienst in der Fastenzeit geplant. Warum er nicht stattfindet, wissen alle. Mit ein paar kurzen Gedanken möchte ich Sie einladen, sich ein wenig Zeit zur Besinnung zu nehmen.

Auf so vieles, was uns vertraut ist, müssen wir zur Zeit verzichten. Doch sind diese Wochen auch eine Chance, zum Wesentlichen unseres Lebens und unserer Lebenseinstellung vorzudringen. Und was wir dabei nie vergessen dürfen: Gott in seiner Barmherzigkeit ist immer größer als all unsere Vorstellung!

Image.80227545029Ein Haufen Müll?

Manchmal, wenn wir innehalten, kann das unangenehm für uns werden: Dann kommen plötzlich Dinge ans Licht, die uns in der Hektik des Alltags nicht auffallen, die wir vielleicht auch gerne übersehen oder beiseite schieben. Wenn wir mehr Zeit haben, uns mit uns selbst und unserem Leben zu beschäftigen, dann erkennen wir ehrlicherweise auch vieles, das uns nicht gefällt. Was in meinem Umgang mit mir selbst, mit Anderen und auch in meiner Beziehung zu Gott würde ich lieber „loswerden“, auf den Müll schmeißen?

Image.630747362670Die Perspektive wechseln

Nachdem ich mir über die Dinge klar geworden bin, die ich ändern möchte oder sogar muss, um mit mir und der Welt besser im Reinen zu sein, hilft es einen neuen Blickwinkel einzunehmen. Es muss nicht alles auf einmal geschehen. Veränderung in kleinen Schritten ist gut. Und es geht nicht darum, alles an mir zu ändern, ich bin gut und gewollt, so wie ich bin - jeder Mensch darf auch Schwächen haben. Sie zu erkennen, anzunehmen und mit ihnen umzugehen ist ein Zeichen von Stärke.Bin ich bereit, diesen Schritt zu gehen?

Image.341629317453Das Wesentliche entdecken

Wenn ich schon so weit gekommen bin, dann fehlt nur noch eines: Mir einzugestehen, dass ich nicht alleine „zuständig“ bin. Eine Veränderung, der alte und passendere Begriff dafür ist „Läuterung“, kann nur mit Gottes Hilfe geschehen. Wenn ich mich ihm demütig anvertraue, kann er seine erlösende, barmherzige Liebe zeigen.„Alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt hat und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat...Wir bitten an Christi Statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!“ (2 Kor 5,18+20)

Text und Bilder: Kerstin Gerlach

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